Viermast Bark SEDOV 

das größte aktive Segelschiff der Welt

Sedov unter Vollzeug

Foto Inmaris

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Geschichte der SEDOV

Die SEDOV lief am 23. März 1921 als "Magdalene Vinnen II" auf der Kieler "Friedrich Krupp Germaniawerft" vom Stapel. Sie war das zweite nach der Ehefrau des Bremer Reeders Friedrich Adolf Vinnen benannte Schiff, das für die Reederei F. A. Vinnen in Bremen segelte. Die erste, 1892 gebaute, "Magdalene Vinnen I", ebenfalls eine Viermastbark, mit 3.317 BRT und 3.129 NRT war 1911 zu F. A. Vinnen gekommen, nach dem Weltkrieg jedoch als Reparationszahlung 1921 nach Italien zum Abbruch gelangt.

Die "Magdalene Vinnen II" segelte unter anderem bis 1931 in der chilenischen Salpeterfahrt, wobei sie mehrmals Kap Hoorn umrundete. Nach 1931 war sie in der australischen Weizenfahrt eingesetzt.

Im Jahre 1936 erwarb der Norddeutsche Lloyd den Segler und nannte ihn ''Kommodore Johnsen''. Anfang März 1937 entging das Schiff auf einer Rückreise von Buenos Aires nach Hamburg nur knapp dem Untergang, als in der Nähe der Azoren in einem Sturm, der sich zum Hurrikan entwickelte, das Getreideschott unter Luke III nachgab und sich die als Schüttgut geladene Ladung von 4.963 Tonnen Weizen verschob.

Trotz der Versuche der Besatzung, die Ladung auf offener See umzutrimmen, krängte das Schiff am Morgen des 3. März bis zu 56°. Der Kapitän Otto Lehmberg funkte schließlich SOS, und der niederländische Frachter "Sliedrecht" und der deutsche Tanker "Winkler" eilten zu Hilfe. Als letzte Rettungsmaßnahme ließ der Tanker Öl auf die See laufen, um die Macht der Wellen zu verringern. Mit Erfolg! Der Sturm flaute am Abend ab, woraufhin das Umtrimmen der Ladung gelang. Die "Kommodore Johnsen" war gerettet und konnte aus eigener Kraft ihre Reise fortsetzen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte sie im Mai 1945 in britischen Besitz und am 20. Dezember 1945 als Reparationszahlung in die Sowjetunion, die sie nach Odessa verlegte. Im Januar 1946 erhielt sie ihren heutigen Namen. Als Segelschulschiff im Besitz des sowjetischen Fischereiministeriums trat sie 1951 ihre erste Reise an. Von 1952 bis 1957 diente die SEDOV als Schulschiff der sowjetischen Marine. Mehrere Freundschaftsbesuche unter verschiedenen Marinekapitänen führten sie nach Südamerika und Afrika.

Von 1957 bis 1966 war sie, mit Kadetten an Bord, als ozeanographisches Forschungsschiff im Atlantik unterwegs. In dieser Zeit wurde das komplette laufende Gut nach den originalen Takelplänen erneuert.

1966 wechselte sie zu ihrem neuen Eigner, dem sowjetischen Fischereiministerium über. Nach wenigen Ausbildungsfahrten im Finnischen Meerbusen wurde sie in Kronstadt aufgelegt. Gemäß Eintrag im Lloyds-Register war sie von 1967 bis 1982 nicht als fahrendes Schiff vermerkt.

Zwischen 1975 und 1981 lag sie dann in der Marinewerft Kronstadt im Trockendock, wo sie komplett überholt wurde. Die ausgebauten einstigen Zwischendeckladeraume wurden für die Aufnahme von mehr als 240 Mann eingerichtet. Zusätzlich verfügt die Viermastbark dort über entsprechende Sport-, Schulungs- und Unterrichtsräume mit Film- und Videoausrüstung. Eigner war ab 1991 bis 2017 die staatliche Technische Universität Murmansk, vormals Staatliche Akademie der Fischereiflotte. Ab 2017 ist der neue Eigner die Baltic State Academy for Fishery Fleet in Kaliningrad. 

Neben ihrer Hauptaufgabe als Ausbildungsschiff für Kadetten der staatlichen Akademie in Kaliningrad ist es seit 1986 für Interessierte möglich, auf der SEDOV als aktiver Teil der Besatzung mit zu segeln. Die SEDOV ist als "schwimmendes Museum" immer wieder ein gern gesehener Gast in allen Häfen dieser Welt.

Ausstattung:

Insgesamt gibt es für die 46 Trainees 2 x 10-Bettkabinen, eine 1 x 8-Bett-Kabine sowie 3 x 6-Bett-Kabinen. In allen Kabinen gibt es für jeden Trainee eine große Schublade unter dem Bett sowie einen Spind. Auf dem gleichen Gang befindet sich der neue Wasch- und Duschraum. Die Toilettenanlagen sind separat und für weibliche und männliche Trainees  getrennt.

Als einziger Großsegler der Welt verfügt die SEDOV unter Deck über einen Saal, der die gesamte Rumpfbreite einnimmt. Der Saal kann vielfältig genutzt werden: mit einer Kinobestuhlung bietet er Platz für 140 Personen; für ein gesetztes Essen an Tischen ist Platz für 120 Personen, inklusive einer Tanzfläche von rund 3 x 5 Meter.

Für einen Stehempfang kann man rund 200 Gäste empfangen. An den Saal schließen sich unmittebar ein Vorraum sowie das Schiffsmuseum und die Bar an. Der "Lenin-Raum" ist ein gemütlicher Aufenthaltsraum für die Trainees. Er wird auch gerne von der Mannschaft für Geburtstagsfeiern o.Ä. genutzt. In dem ehemaligen Schulungsraum gibt es fast rund um die Uhr Kaffee und weitere Getränke. Nach der Wache ist er ein beliebter Treffpunkt. Es ist ein schöner Raum, der zum Verweilen einlädt.

Die SEDOV ist das derzeit größte aktive Segelschiff der Welt (mit Eintrag im Guinessbuch der Rekorde) und ist einer der letzten ehemaligen Frachtensegler aus der Zeit des Umbruches von Großseglern zur Dampfschifffahrt.

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