Der Fliegende Holländer

Die Sage vom Fliegenden Holländer handelt von einem Kapitän, der durch einen Fluch dazu verdammt worden ist, bis zum jüngsten Tag mit seinem Gespensterschiff auf dem Meer umherzuirren, ohne in einen Hafen einlaufen oder Erlösung im Tod finden zu können.

Die Ursprünge der Legende sind nicht bekannt. Die frühesten schriftlichen Versionen stammen aus dem 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde der Sagenstoff von zahlreichen Autoren aufgegriffen. Die bekannteste Gestaltung ist Richard Wagners Oper Der Fliegende Holländer, die 1843 in Dresden uraufgeführt wurde.

Kern der Legende ist ein Kapitän, der durch eigene Schuld einen Fluch auf sich lädt, der ihn dazu zwingt, bis zum Tag des Jüngsten Gerichts zu segeln, falls er nicht durch einen besonderen Umstand Erlösung findet. Zwischen der Figur des Kapitäns und dem Schiff wird häufig kaum unterschieden, es ist also unklar, ob der Kapitän „Fliegender Holländer“ genannt wird oder ob es der Name des Schiffes ist.

In konkreten Gestaltungen ist es ein niederländischer Kapitän des 17. Jahrhunderts, der beim Versuch, das Kap der Guten Hoffnung zu umschiffen sich verschwört, wenn es sein muss, bis zum Jüngsten Tag zu segeln, was dann auch prompt geschieht.

Erweitert wird die Geschichte durch die Möglichkeit der Erlösung: Alle sieben, zehn oder hundert Jahre darf der verfluchte Kapitän an Land. Wenn er dort eine Frau findet, die ihn aufrichtig und treu liebt, so würde er Erlösung finden. Dieses Ereignis scheint aber nach Ansicht der misogynen Mythographen ganz unwahrscheinlich und geradezu unmöglich zu sein. Im Märchen und in der Oper ist aber alles möglich, der Fliegende Holländer findet eine treue Seele von Frau, die sich für ihn opfert und darf mit ihr in den Himmel aufsteigen.

Ein Sondermotiv stellen die Briefe dar: Manchmal lässt der Fliegende Holländer ein Beiboot zu Wasser und eine Geisterhand überstellt Briefe, die − wie sich später herausstellt − sich alle an längst Verstorbene richten. Die Briefe muss man besonders behandeln (an den Mast nageln, verbrennen etc.), weil sonst ein Unglück geschieht. Überhaupt gilt die Begegnung mit dem Fliegenden Holländer als äußerst düsteres Omen und kündet den Untergang des Schiffs oder wenigstens ein bevorstehendes großes Unglück für seine Mannschaft an.

Das Schiff selbst soll unglaubliche Fähigkeiten besitzen. So soll es gegen den Sturm, bei absoluter Flaute oder auch rückwärts segeln können. Es erscheint in der Luft schwebend oder es taucht plötzlich aus den Tiefen des Meeres auf. Die Segel sind blutig rot oder erscheinen rot wie von Glut angestrahlt oder es tanzen Elmsfeuer geisterhaft um den Mast und der Rumpf ist schwarz wie die Hölle. Von der Besatzung ist niemand zu sehen oder man sieht ihre Leichen an Deck oder sie besteht aus lebenden Toten.

Insofern weist das Schiff auch Bezüge zum Totenschiff auf, ein aus dem Jenseits kommendes oder dem Jenseits angehöriges bzw. die Seelen der Toten ins Jenseits bringende Schiff, auf. Dementsprechend ist der Fliegende Holländer als Kapitän des Schiffes auch als ein Herrscher im Jenseits zu sehen. Das wurde stimmig im Rahmen die Fluch der Karabik-Filmreihe gestaltet, wo in Teil 2 und Teil 3 als dämonischer Kapitän des Fliegenden Holländers die Teufelsgestalt des Davy Jones als untermeerischer Totenherrscher aus der Seemannssage fungiert.

Quelle: Wikipedia

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