Der Klaubautermann - der gute Schiffsgeist ist immer dabei

Unzumutbare hygienische Bedingungen, tropische Krankheiten und schlechte Ernährung wie madiges Pökelfleisch und verfaultes Wasser, schufen eine psychisch angespannte und hochexplosive Stimmung zwischen den Männern.

Dazu waren sie auf ihren langen Reisen häufig Stürmen und den Gefahren des Meeres ausgesetzt. Matrosen verloren oben im Mast den Halt und stürzten aufs Deck oder gingen bei Unwetter über Bord und ertranken - das Sterben gehörte viele Jahrhunderte zum Alltag auf See.

In dieser Atmosphäre wuchs jede Form von Aberglauben. Die oft leichtgläubige Besatzung sog Geschichten und Sagen von Geisterschiffen, Kobolden und Seeungeheuern förmlich auf. Ein bei Seefahrern weit verbreiteter Aberglaube ist der vom Klabautermann, einem guten Schiffsgeist, der, obwohl er unsichtbar ist, auf jedem Segelschiff mitfährt: Der Klabautermann sah auf einem Schiff nach dem Rechten. Des Nachts ging er mit seinem Hammer umher und klopfte Planken, Wände und Zwischendecks ab, um verfaultes Holz und undichte Stellen zu finden.

So zeigte er dem Bordzimmermann, was zu reparieren war. Polterte es im Laderaum, wussten die Seemänner, dass der kleine bärtige Kobold die verrutschte Fracht umstaute und sicherte. Unheimlich war der Schiffsgeist den Seeleuten allemal. Denn wenn man den Klabautermann zu Gesicht bekam, drohte dem Schiff und der Besatzung großes Unglück. Es war das sichere Zeichen dafür, dass das Schiff bald untergehen würde, da der Klabautermann sich nochmals als letzte Warnung zeigte, bevor er das Schiff verließ.

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